EKGs korrekt interpretieren
Bei der Diagnose von Herzinfarkten und Herzrhythmusstörungen ist das Elektrokardiogramm (EKG) von zentraler Bedeutung. Die Befundung und Beurteilung des EKGs ist jedoch für viele Studierende eine grosse Herausforderung. Das Verstehen von Kurven als Ausdruck physiologischer oder pathophysiologischer Prozessen ist schwierig.
Da die Studierenden sehr unterschiedliche Schwierigkeiten beim Interpretieren von EKGs haben, ist es sinnvoll, sie möglichst individuell zu unterrichten. Angesichts der grossen Zahl Medizinstudierender ist es jedoch nicht machbar, dass Fachärzte den Unterricht in Kleingruppen durchführen. Hier können Kurse mit Peers (=Mitstudierende) Abhilfe schaffen.
Peer-tutorierte Kurse sind beliebt
Im Schlusskurs 2 (6. Studienjahr) wurde 2017 zum ersten Mal ein fakultativer, von Peers gegebener EKG-Kurs angeboten. Die Peertutoren wurden im Voraus sowohl bezüglich Didaktik als auch der Interpretation der EKGs ausgebildet. Der Kurs selber bestand aus 2 x 2 Stunden, an denen insgesamt 16 EKGs mit 2 Peertutoren systematisch in zwei Gruppen à max. 8 Teilnehmenden durchgearbeitet wurden. Der Kurs wurde 12x durchgeführt.
Die Tatsache, dass mit über hundert Teilnehmern sich annähernd die Hälfte der Studierenden für diesen fakultativen Kurs angemeldet haben, zeigt, dass der Kurs ein Bedürfnis abdeckt. Um noch mehr darüber zu erfahren, wie die Teilnehmenden des Kurses diesen erlebten, führten wir eine Online-Nachbefragung durch. Über 95% der Antwortenden fanden das Kursformat optimal. Die Peertutoren wurden von ihren Mitstudierenden durchwegs positiv beurteilt, auch was das Fachwissen anbelangt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen, wird der Kurs nächstes Jahr wieder angeboten. Ob auch weitere Themen wie zum Beispiel die Interpretation von Röntgenbildern oder Laborresultaten in Form von Peer-tutorierten Kursen angeboten werden sollen, wird zurzeit diskutiert.