Am 30.11.2017 wurden im Rahmen eines SAMW-Symposiums zur Interprofessionalität zum zweiten Mal Auszeichnungen für best practice Projekte interprofessioneller Lehre verliehen. Wie auch schon bei der ersten Preisvergabe im Jahr 2016 wurde wieder ein Projekt geehrt, welches das Institut für Medizinische Lehre zusammen mit dem Berner Bildungszentrum Pflege entwickelt hat. Bei diesem Projekt war ausserdem noch die Berner Fachhochschule mit dem Fachbereich „Gesundheit“ massgeblich an der Entwicklung beteiligt.
Miteinander, voneinander lernen, miteinander arbeiten
Die moderne Medizin ist hochkomplex. Immer mehr spezialisierte Fachleute betreuen individuelle Patienten. Umso wichtiger ist es, dass diese Fachleute eine gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit haben. Idealerweise sollte der Grundstein für die Zusammenarbeit bereits in der Ausbildung gelegt werden. Aus diesem Grund engagieren sich in den letzten Jahren viele Organisationen (Weltgesundheitsorganisation, Bundesamt für Gesundheit, Gesellschaft für Medizinische Ausbildung) für eine interprofessionelle Ausbildung in den Gesundheitsberufen.
So fördert auch die Schweizer Akademie für Medizinische Wissenschaften (SAMW) interprofessionelles Engagement, in dem sie seit 2016 jährlich ein Symposium zu dem Thema durchführt und in dessen Rahmen Beispiele guter Lehrpraxis ausgezeichnet. Unter den Preisträgern sind als Organisationen, so wie auch 2017 das Berner Bildungszentrum Pflege (vertreten durch Claudia Schlegel, PhD, MME) und das Institut für Medizinische Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Bern (vertreten durch Dr. med. Beate Brem, MME). Ausserdem war an dem hier beschriebenen Projekt die Berner Fachhochschule im Fachbereich Gesundheit (vertreten durch Noemi Schaffner) massgeblich beteiligt.
Die Organisatoren aus diesen drei Institutionen haben sich zusammengeschlossen, um Studierenden der Pflegeberufe, Hebammen und Medizinstudierenden die Fähigkeit der Punktion peripherer Venen, also die Fähigkeit Blut zu entnehmen und Venenwege zu legen, näher zu bringen. In Rahmen des Projektes wurden Studierende aller drei Institutionen als sogenannte „Peer-Tutoren“ ausgebildet. Sie unterrichteten anschliessend Teilnehmende gemischt aus allen drei Institutionen in Kleingruppen. Der Unterricht erfolgte in Lektionen von zwei mal zwei Stunden und zeichnete sich durch einen hohen praktischen Übungsteil aus.
Genauere Details über das Projekt sind in der Publikation „Die Überführung eines Peer Teaching Kurses zur Punktion peripherer Venen für Studierende der Humanmedizin in einen interprofessionellen Kurs“ im GMS Journal for Medical Education 2016, Vol. 33 (2) nachzulesen. Der Artikel kann im Rahmen des Open Access unter folgendem Weblink abgerufen werden:
http://www.egms.de/static/pdf/journals/zma/2016-33/zma001020.pdf
Die Themen und Details zum Symposium und den weiteren ausgezeichneten Projekten finden Sie hier.